U nama je sudbina budućih dana

i neki se možda i plaše za nju.
Kroz vene nam protiče krv partizana,
i mi znamo zašto smo tu.
(Đorđe Balašević, Računajte na nas)


In uns liegt das Schicksal der Zukunft
und manche sorgen sich vielleicht um sie.
Durch unsere Venen fließt das Blut der Partisanen
und wir wissen für was wir da sind.
(Đorđe Balašević, Rechnet mit uns)

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Rechnet mit uns! Računajte na nas!

Der Ort Vareš in Bosnien und Herzegowina hat eine Metallverarbeitungsgeschichte die bis in die Bronzezeit zurück reicht. In der sozialistischen Ära zählten die Stahlwerke in Vareš zu den größten und wichtigsten in Jugoslawien. Bis 1990 waren hier bis zu 12.000 Menschen beschäftigt.
Heute ist nur mehr ein kleines Areal übrig geblieben. Von einem Komplex der sich einst über 5 Kilometer gezogen hatte: Die Eisengießerei.

Während des Krieges in den 1990er Jahren kamen einige wenige Arbeiter trotz der Kämpfe täglich an ihren Arbeitsplatz zurück und versuchten die Gießerei so intakt wie möglich zu erhalten. Die tägliche Anwesenheit der Arbeiter hat auch eine totale Privatisierung dieses Teiles der Stahlwerke verhindert. Ein Arrangement mit der Stadtverwaltung hat bis zuletzt die Privatisierungspläne verhindert. Solange Arbeiter in der Gießerei erscheinen können die Anteile der Stadt nicht verkauft werden.

Aufträge sind rar, doch ist man glücklich, wenn der Schmelzofen angeworfen werden kann. Es werden hauptsächlich kleine Teile für andere Industriebetriebe in BiH gefertigt. Die meisten Aufträge sind 1-2 Tagen erledigt. Dazwischen vergehen aber meist Monate. Lohn gibt es nur in den Monaten in denen auch produziert wird. Das Ausland ist für die Männer kein Thema. Ihr Job ist es das Gelände so gut wie möglich von den Händen der Kriminellen, wie die Arbeiter die Investoren nennen, fern zu halten.

Die Arbeiter sind stolze Männer, stolz auf ihre Berufe. Auch wenn fast niemand mehr in seinem Lehrberuf tätig sein kann – die meisten Werkstätten, Büros, Hallen sind zerstört oder geplündert. Die Arbeitsbedingungen sind hart. Keine Sicherheitsvorkehrungen, die Maschinen sind schlecht gewartet. Schutz- oder Arbeitskleidung ist nur optional und stammt oft aus privatem Fundus, und meist auch noch aus der sozialistischen Zeit.

Viele Tage sind 8 Stunden Schichten bestehend aus 8 Stunden langen Pausen.

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Count on us! Računajte na nas!

The town of Vares, Bosnia and Herzegowina has a metallurgical history since the Bronze age. In the era of Socialism the iron-works of Vareš have been partly the biggest in Yugoslavia. By 1990 more than 12.000 people have been employed.

Today only one building is left of the complex that used to stretch over more than 5 kilometres: the iron foundry.

During wartime in the 1990ies, some of the workers remained going to work every day and tried to keep the foundry as intact as possible. With a special arrangement and the daily presence of at least one worker every single day has kept this part of the iron-works from the total privatization.

Assignments are rare. The happier the workers are when they can start the melter. Mainly small parts for other little industrial facilities in Bosnia are being ordered. These are mostly done in 1-2 days, but the waiting time between orderings can last months. Payment is received only for the time goods have been produced. Going abroad has never been an option for any of the workers. Their main job is to keep the building, and whats left of it, away from the criminals, as they call the investors.

These men are proud men. Proud of their learned occupation. Even if almost none of them is doing the work they did before war, mainly because their working spaces have been destroyed or plundered. The working conditions are hard. No security precautions at all, as the facilities are too old not maintained properly. Working clothes are non-existent respectively private owned and from the socialist times.

Many days are 8 hours shifts consisting of 8 hours long breaks.
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